12. März 2012 in Allgemeines, Fotos, Treffen

Rollermobilclub Jahrestreffen – Zürich, 11-12.09.2004

Anrollern in Zürich

Bei bestem Wetter fanden sich am Samstag, 11. September gegen Mittag zahlreiche Rollermobilfreunde beim Strandbad Wollishofen ein, das von unserem Clubmitglied Rico Christen geführt wird. Rico hat sich dieses Jahr bereit erklärt, das Jahrestreffen zu organisieren und so harrten wir gespannt der Dinge, die da kommen würden….

Los geht’s!
Kurz nach Mittag fuhr der Rollermobil-Tross ab in Richtung Zürich. Erwartungsgemäss kamen wir nicht weit. Nicht etwa, dass wir Pannen zu beklagen hatten, nein viel schlimmer: Wir mussten an die Tankstelle. Es ist offenbar nicht möglich, dass sich alle mit betankten Fahrzeugen zum Jahrestreffen einfinden. Wie dem auch sei, wenige Minuten später konnten wir weiterfahren und fanden uns mitten in Zürich an den Gestaden der Limmat wieder, wo Rico kurzerhand rechts abbog und uns durch ein verkehrsfreies Gässchen mitten in die Fussgängerzone im Niederdorf führte (Verkehrsfrei war das Gässchen wohl wegen dem gross beschilderten Fahrverbot).

Dort gab es einen ersten Zwischenhalt, den uns Rico mit «Chlepfmoscht» versüsste. Da es Samstagmittag war und wir mitten in der Fussgängerzone parkiert hatten, wurden unsere für moderne Zeitgenossen durchaus seltsam anmutenden Karossen schon bald von zahlreichen Schaulustigen belagert. Eine Dame fühlte sich von den Fahrzeugen sogar derart angetan, dass sie sich kurzerhand entschloss, bei Walti Leemann mitzufahren. Gerüchte, wonach es sich um eine Entführung gehandelt haben soll, konnten nicht bestätigt werden.

Weiter in die Rebberge
Nachdem wir inzwischen schon einen gehörigen Rückstand auf unseren Terminplan hatten, ging die Fahrt wieder weiter, dank der tollen Signalisation in Zürich mit einer Ehrenrunde die Limmat auf und ab. Am Stadtrand warteten wir auf einem Parkplatz, bis sich alle durch den Grossstadtdschungel gekämpft hatten, und fuhren weiter in die Weinberge oberhalb der Goldküste. Die Grösse der Rebflächen ist eigentlich überraschend, man kennt den einheimischen Wein halt doch zu wenig. Auch ich muss zugeben, dass ich einen guten Tropfen aus der Toscana einem Wein aus der Deutschschweiz bisher gerne vorgezogen habe, doch zeigt sich, dass hier offenbar Potential vorhanden ist. Nach einem kurzen Zwischenhalt ging die beschwerliche Fahrt weiter, Beschwerlich deshalb, weil wir uns auf Nebenstrassen konzentrierten, die zum Teil mit einer ordentlichen Steigung aufwarten konnten.

Es kreucht und fleucht
Schon kurz nach der Abfahrt wurde mir eine derartige Steigung fast zum Verhängnis. Meine Isetta keuchte nur noch mühsam den Berg hinauf, und das, obwohl es sich um die äusserst drehmomentstarke 300-Kubik-Version handelt, welche volle 13 Pferdestärken auf den Asphalt bringt. Es kam mir vor, als würde ich mit angezogener Handbremse fahren und ich dachte schon ernsthaft darüber nach, den Motor revidieren zu lassen, bis ein Blick in die richtige Richtung meine Vermutung bestätigte. Nach dem ich die Handbremse gelöst hatte, fand ich es nicht mehr notwendig, den Motor zu revidieren. Peinlich.

Zwischenhalt
Unter kundiger Führung von Rico erreichten wir schliesslich das Restaurant Hochwacht auf dem Pfannenstiel. Als fremder Fötzel erwartete ich natürlich keine Bekannten von mir dort, schliesslich ist das Restaurant weit von Einsiedeln, dem Zentrum der Welt, abgelegen. Doch kaum dort, erkannte ich schon eine Serviertochter. Sie war früher mal Wirtin in meiner früheren Stammkneipe in Einsiedeln. Die Welt ist klein, die Isetta auch. Inzwischen war unser Zeitplan ziemlich durcheinander geraten. Da die meisten Piloten und deren Passagiere ausgehungert waren, musste der Koch noch ein Brikett nachschieben, bis alle satt waren. Nach dem Essen bestiegen wir noch den Aussichtsturm, der früher auf dem Bachtel gestanden hatte, und konnten die prächtige Rundumsicht auf den Zürichsee und das Zürcher Oberland geniessen.

Zu spät 1 und zu spät 2
Viel später als erwartet traten wir die Weiterfahrt an. Rico hatte einen Besuch in einem Rebbau-Museum organisiert. Da wir viel zu spät dran waren, telefonierte Rico sicherheitshalber mit dem zuständigen Führer. Dieser zeigte sich überhaupt nicht glücklich über unsere Verspätung, so dass wir auf den Museums-Besuch verzichten mussten. So fuhren wir direkt nach Meilen, wo wir mit der Fähre nach Horgen übersetzten. Von dort ging es zurück zum Strandbad Wollishofen. Auf dieser Strecke kamen uns immer wieder alte Vespas entgegen, welche im Strandbad Wollishofen einen Halt eingelegt hatten. Eigentlich war vorgesehen, die Vespas dort zu treffen. Da wir aber etwas spät dort ankamen, war bei unserer Ankunft nur noch eine Handvoll Vespas dort.

Der Gourmettempel
Zurück im Strandbad Wollishofen konnten wir einige der besten Weine degustieren, die in der Region Zürich produziert werden. Am Abend zauberte die Küchenbrigade ein tolles Abendessen, dem schon bald interessante Gespräche mit und ohne Benzin folgten. Je später der Abend wurde, desto lustiger wurden die Gäste. Schliesslich tranken wir uns noch durch Ricos Grappa-Sortiment, bis gegen zwei Uhr morgens Bettruhe verordnet wurde. Da in unmittelbarer Nähe keine Schlafmöglichkeiten vorhanden waren, verzettelte sich unsere Gruppe etwas. Einige fuhren nach hause, einige übernachteten zuhause und kamen am morgen wieder, andere bezogen Zimmer in einer Jugendherberge und einige wenige übernachteten im Standbad Wollishofen, im Zelt oder Nebenräumen.

Feuchter Sonntag
In der Nacht vollzog sich ein abrupter Wetterwechsel. Konnten wir am Samstag noch wunderbares Wetter geniessen, war es am Sonntag genau umgekehrt: Petrus gönnte den Blumen etwas zu trinken. Doch noch immer behauptete sich eine Gruppe unerschütterlicher Rollermobilianer, um den Sonntag gemeinsam zu gestalten. Die ursprünglichen Pläne mit einer kleinern Wanderung wurden fallengelassen. Da der Regen am späten Vormittag wieder aufgehört hatte, beschlossen wir zum Tierpark Langenberg bei Adliswil zu fahren. Auf der Fahrt machten wir noch einen Zwischenhalt bei der Garage von Ralph Bollag, was für alle sehr interessant war. Überhaupt: Warum machen wir nicht mal ein Treffen in einer unserer Schrauber-Garagen? Ist doch viel interessanter als so eine saftige, grüne Blumenwiese oder eine Fahrt durch einen romantischen Wald…oder? Als wir uns endlich von Ralph’s Schätzen losreissen konnten, fuhren wir weiter zum Tierpark Langenberg, wo wir einiges an einheimischem und nicht mehr einheimischem weil ausgerottetem Getier bestaunen konnte. Ich muss zugeben, dass ich Rehe und auch ein Wildschwein gerne nicht nur aus der Nähe, sondern noch lieber in der Pfanne gesehen hätte. Nach der Besichtigung des Tierparks verabschiedeten wir uns. Die Strassen waren inzwischen wieder trocken, wir alle um einige Erfahrungen reicher und ich selbst glücklich, dass ich den Motor jetzt doch nicht revidieren muss.

Ein herzlicher Dank geht an alle, die zum Erfolg des Jahrestreffens beigetragen haben, insbesondere an Rico und Fioretta Christen, aber auch an alle, die gekommen sind. Hoffen wir, dass sich auch für das Jahrestreffen 2005 ein motivierter Organisator findet.

Walter Kälin, Einsiedeln




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