19. November 2018 in Allgemeines, Messerschmitt

Messerschmitt Motor – Wellen ausdistanzieren…

Wer schon einen Sachs 200 Motor aus dem Messerschmitt oder Fuldamobil auf der Werkbank hatte, kennt das Leid.

Kurbel- und Getriebewellen müssen mit Passscheiben auf das genaue Spiel ausdistanziert werden.

Klingt doch gar nicht so schlimm, denk man – aber einerseits gibts keine passenden Scheiben beim Messerschmitt-Club Ersatzteillager und andererseits ist speziell bei der Kurbelwelle das Ausdistanzieren nicht so einfach, da die Scheiben zwischen Wange und Lager sitzen. Dieser Innenring muss aufgepresst werden, wobei die Kurbelwelle idealerweise nicht allzu stark leidet…

Aktuell habe ich den Motor aus meinem Scheunenfund KR200 demontiert. Die alten Simmerringe sind bretthart und die Spannungsfeder für den Leerlaufhebel war gebrochen – ein klarer Fall für die komplete Zerlegung. Da Getriebe und Kleinteile in gutem Zustand waren, wurde nur geputzt, neu ausdistanziert und wieder zusammengebaut.

Um das Spiel korrekt einzustellen, braucht man einge Passscheiben mit 13,5, 15,5 und 25mm Innendurchmesser. Klar gibts nicht bei Jumbo aber Hasler bietet die Standardgrössen auch einzeln an. Diese Standardscheiben habe ich etwas bearbeitet, dass sie für die Wellen passen.

Um die Kurbelwelle richtig einzupassen nehme ich zwei alte Lager die mittels Schleifscheibe auf ein kleineres Mass gebracht wurden. So können die Lager einfach auf die Welle sowie in den Lagersitz im Gehäuse geschoben werden. Dadurch kann man mit den Passscheiben pröbeln, schnell die Kurbelwelle einlegen, das Gehäuse mit Papierdichtung zusammenschrauben um das Spiel zu prüfen. Hat man die richtige Anzahl Scheiben festgelegt, können die neuen Lager mit der Heiss-/Kalt-Methode eingebaut werden.

Übrigens, statt dem innenliegenden Kurbelwellen-Simmering im Blechgehäuse verwende ich den Umbausatz von Frank Thunig für aussenliegende Simmeringe. Anstelle des originalen Simmerrings wird ein Aluring eingepresst. Dieser Ring hat auf der Aussenseite einen Sitz für einen Norm-Simmerring. Neben dem offensichtlichen Vorteil, dass ein defekter Simmerring ohne die Zerlegung des Motor gewechselt werden kann, vereinfacht diese Variante auch das Ausdistanzieren, da sich die Welle ohne Simmerring einfacher auf Spiel überprüfen lässt.




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