24. Mai 2009 in Allgemeines, Technik, Tips & Tricks

Fuldamobil – Fahrmobil!!

Nun, da es heute eh zu heiss war um sich an der oberfläche der erde zu bewegen, habe ich mich in meine ‹kellerwerkstatt› verkrochen. Ziel war es, das neulich erworbene Fuldanobil soweit instand zu setzten, dass man damit fahren konnte.

Achtung: auch für Karo fahrer interessant, das selber motor!


Die eingebaute batterie (05/2005) war nicht mehr zum leben zu erwecken und wurde entsorgt. Ersatz gabs in der DIY abteilung der migros. 12V 25Ah mit 2 Jahren Garantie. Immerhin passt dieselbe grösse auch in die späteren messerschmitts. Mit der neuen batterie sprang es (das mobil) auch sofort an, nur mit der gasannahme war etwas nicht in ordung. da ich von thomas schon wusste, dass der simmerring beim unterbrecher undicht war, habe ich den unterbrecherdeckel abgeschraugt und siehe da, da kam ziemlich viel öl raus. nach einer groben reinigung im eingebauten zustand, konnte ich dann sogar die ersten runden in der tiefgarage drehen. Nach einer kurzen fahrt von der heimischen tiefgarage in die werkstatt tiefgarage konnte dem ‹vergnügen› nichts mehr im wege stehen. Fulda hinten aufbocken und los gehts!!

img_0210

Gehäusedeckel mit dem schadhaften simmerring abbauen und reinigen. die komplette unterbrecherplatte hab ich abgeschraubt und mit nitroverdünner ausgewaschen. auch den dahinterliegenden filz habe ich ‹trockengelegt›, so dass der wieder kleine mengen austretenden öles aufnehmen kann. 
img_0201

Der simmerring (links im bild) sah noch gut aus. ich habe ihn trotzdem ausgewechselt, gegen ein 2-lippiges exemplar (rechts im bild). da die welle an der dichtstelle ziemlich eingelauffen war, hab ich den neuen simmerring um etwa 2 mm verschoben eingebaut.

img_0202

Dann die unterbrecherplatte wieder ins gehäuse eingebaut und meine lieblingstube aus den gestell geholt:

img_0203

Bosch unterbrecherfett!! warum ich diese tube liebe? nun die verpackung wurde die letzten 50 jahre sicher nie geändert und sieht einfach klasse oldscool aus.

nach der gründlichen reinigung der unterbrecher war frisch schmieren angesagt: ein ’stecknadelkopf› fett in den unterbrecherfilz einmassieren. UND jetzt kommts: je ein fettkeil unter die unterbrechernocken!!

img_0206img_0205

img_0208dichtflächen putzen und den deckel wieder montiert. Das getriebeöl sah trotz der wenigen kilometer übel aus und so habe ich es kurzentschlossen gewechselt. es fand sich auch noch eine ganze flasche davon im inneren des mobiles. messerschmitt fahrer wissen es, wenn man ‹von oben› einfüllen will, muss der luftfilter ausgebaut werden und wegen der kleinen bohrung gehts trotzdem nur schlecht. einfacher gehts mit einer grossen spritze durch den kupplungsdeckel. der sachs 150/175/200’er war ja ursprünglich ein motorradmotor. und die schauckeln bedingt durchs kurvenfahren hin und her, was den efekt hat, das öl im motor besser zu verteilen. nun in der kabienenroller ausführung ist das nicht der fall und so muss mehr öl eingefüllt werden! als niveau wird die unterkante ebendieses kupplungsdeckels verwendet.

img_0212

die kontrollschraube links unten ist also bei rollermobilen sinnlos.

Nach dem neuverlegen des kupplungszuges, vorne scheuerte es am schaltgestänge und hinten wars zu kurz und ging nicht sauber in die stellschraube, musste ich feststellen, dass das kabel sich stark gesetzt hatte und nicht mehr nachgestellt werden konnte. also wieder gelöst, lötnippel hinten abgeknipst, kabel 20mm gekürzt und einen neuen nippel aufgelötet.

thomas hatte auf mein anraten schlüsselkopien anfertigen lassen. nur leider waren sowohl zünd- wie türschlüssel unbrauchbar.

img_0213img_0214

ein vergleich der beiden schlüssel zeigte, dass der eine vorne an der ecke ein bisschen zu lang war. (rechtes bild rechts). ein paar feilenstösse später war das problem behoben und der zündschlüssel funktionierte. beim türschloss wars umgekehrt! da war mit feilen nichts zu machen, da wäre mehr ansetzten angesagt;-(

als dann auch noch der wackelkontakt am linken blinker behoben war, konnte der ersten ausgedehnten probefahrt nichts mehr im wege stehen!!

img_0215

img_0216

nun? wie wars?

laut, stickig und lahm!! das ding läufft knapp siebzig bei infernalischer geräuschkulisse. aber geil wars trotzdem. 

wer sich damals für den kauf eines fuldamobiles entschied ist mir schleierhaft. im vergleich zu isetta (3725.-), karo (3385.-) und goggo (3890.-) nebst komforteinbussen auch noch das teuerste mobil. (3950.-)

jetzt fehlt nur noch die lehre zur sturzeinstellung. aber davon beim nächsten mal….




One Comment

  1. 26. Mai 2009 at 14:39

    admin

    Antworten

    Interessante Geschichte, da waren ja schon wieder einige hilfreiche Tips mitinbegriffen. Besten Dank.

    Rein von der Optik her betrachtet, sehe ich beim Fuldamobil noch Potential nach oben…
    Liest man Deine letzten Zeilen, ist es eigentlich auch nicht erstaunlich, dass das Fuldamobil kein komerzieller Erfolg wurde.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir nutzen Cookies zu unterschiedlichen Zwecken, unter anderem zur Analyse und für personalisierte Marketing-Mitteilungen. Durch die weitere Nutzung unseres Diensts stimmst du der Nutzung von Cookies gemäß unserer Cookie-Richtlinie zu.
Akzeptieren