Roadtrip durch Frankreich und England
Seit einigen Monaten besitze ich einen Westfalia T4 Camper und bin damit auch schon einige Oldtimer-Anlässe angefahren. Dieses Mal stand aber die Reise durch Frankreich und England im Vordergrund wenn auch einige «Auto» Zwischenhalte eingeplant waren. Dass daraus dann so viele Kleinwagen Eindrücke entstanden sind, hat mich überrascht.
Aber beginnen wir bei der ersten Station – «Schlumpf-Museum» in Mulhouse. Ich war als Kind wohl mal mit meinen Eltern im Museum aber das ist eine gefühlte Ewigkeit her, so schien es mir durchaus passend, meinen Roadtrip mit einem Stop in Mulhouse so richtig zu starten. Das Museum besticht durch seine Grösse und natürlich die Anzahl Bugattis, die in allen Bereichen omnipräsent sind. Neben den klassischen Rennwagen von Typ 35 & 37 sind auch alle anderen Fahrzeuge beginnend mit dem Bugatti Bebe noch unter der Marke Peugeot bis hin zu den grossen Limousinen und natürlich den beiden Royale gebührend vertreten.
Der Zustand der Fahrzeug ist sehr unterschiedlich. Oftmals sind Farben und Anbauteile nicht dem Original entsprechend restauriert und einige Fahrzeuge wie bsp. der Salmson VAL3 sind echte Bastelbuden, aber die Bandbreite der Ausstellungfahrzeuge macht einen dann doch sprachlos.
In Sachen Kleinwagen bietet das Museum nur ein Exponat. Das L’Oef electrique, 1942 von Paul Arzens gebaut
Tags darauf besuchte ich das Automuseum in Reims. Ein Kontrastprogramm zum Schlumpfmuseum – handelt es sich hier doch um eine von einem Verein geführte Sammlung von ca. 400 Fahrzeugen, darunter gut 100 Motorräder und einige Kleinwagen. Das Museum ist schon etwas angestaubt, aber sehr sympathisch. Die Fahrzeuge zeigen ein gutes Bild der französischen Automobilindustrie seit beginn des letzten Jahrhunderts. Besonders aufgefallen sind mir die viele Kleinserien Sportwagen auf Basis von Renault oder anderen bekannten Marken.
Auf meiner Reise weiter nördlich traf ich zwei deutsche Kollegen mit denen ich den Oldtimer-Markt in Beaulieu in Südengland besuchen wollte. Gemeinsam fuhren wir zu unserem Zeltplatz im New Forrest. Kaum angekommen, startete mein Bus nicht mehr – die Benzinpumpe war ausgefallen – das sollte mich noch einige Tage beschäftigen aber zuerst gings auf den Markt.
Ich war noch nie im Beaulieu, hatte aber bisher aber nur gutes gehört und war entsprechend gespannt auf das Angebot. Um es kurz zu machen, der Markt war toll. Alle Händler waren bester Laune und immer zu einem Schwatz bereit. Das Angebot, auch für Vorkriegsfahrzeuge war unglaublich und die Preise sehr, sehr günstig. So ergab es sich, dass sich unsere Taschen füllten und die Pfund Noten immer weniger wurden.
Per Zufall traf ich Seth, der die Marke Mopetta Cars führt und hatte später noch Gelegenheit mir die von ihm gebaute und für 22’000 GBP angebotene Mopetta genauer anzuschauen. Ein gutes Fahrzeug, vielleicht hätte ich die eine oder andere technische Herausforderung etwas anders gelöst, aber doch, das war ganz stimmig.
Das waren zwei tolle Tage in Beaulieu. Meine Kollegen kehrten zurück nach Deutschland und ich wollte noch etwas von England sehen. Allerdings musste ich erst eine neue Benzinpumpe organisieren, was dann doch bis Mittwoch dauerte. Aber ich genoss das schöne Wetter in Südengland und besuchte Stonehenge, Avebury und viele kleine Städte in der Umgebung. Tags darauf fuhr ich nach Malvern – da werden die Morgans auch heute noch in Handarbeit hergestellt. Ich interessierte mich aber für ein etwas älteres Fahrzeug dass zum Verkauf stand. Ein 1933 SuperSports mit dem oben gesteuerten JAP Motor – ein toller Wagen mit unglaublicher Patina. Passend dazu der Name: Red Rusty
Naja, wer kann da schon widerstehen? So muss ich bald nochmals nach England fahren um das gute Stück nach Hause zu bringen. In der Zwischenzeit lief auch mein Bus wieder und ich konnte die Rückreise durch Frankreich antreten und war pünktlich am Freitagmorgen in Lipsheim am Oldtimer-Markt. Wie immer bot der Markt viele interessante Sachen, aber nach dem Angebot in Beaulieu war ich doch etwas ernüchtert. Die Preise waren durchgehend 2-3 mal so hoch wie in Beaulieu und die Fröhlichkeit der englischen Händler fehlte auch völlig. Schlussendlich gönnte ich mir noch ein Messerschmitt Emailleschild und nutzte den Markt um Leute zu treffen und die Sonne zu geniessen.
So verbrachte ich zwei wunderbare Wochen und bringe neben vielen Erlebnissen auch einige Souvenir’s mit nach Hause 🙂
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