Jahrestreffen Erlach 24. – 25. August 2024

Am 23. August war es wieder soweit: das grosse «Get Together» unserer kleinen Präziosen stand vor der Tür! Aus der ganzen Schweiz trudelten sie in Erlach am Bielersee ein: die Messerschmitts, Isettas, Heinkels und sonstigen Kleinstwagen der Nachkriegsepoche mehrheitlich Deutscher Provenienz!

Nicht weniger als 26 Mitglieder waren der Einladung von Franziska und Eckart gefolgt und reisten aus der ganzen Schweiz an… die meisten auf Achse! Den weitesten Weg nahm ein Ostschweizer Konvoi, bestehend aus Brigit und Thomas, Hans, Charly und Martina und Dani unter die Räder. Die wilden Sechs bezwangen mit ihren Isettas, Heinkels und Schmitts aus dem Grossraum St. Gallen herkommend den Kerenzerberg, den Pragelpass und den Sustenpass und kamen müde aber ohne grössere Pannen nach 300 KM in der Westschweiz an … ok, ok, die zerbröselten Bremsbacken von Danis Schmitt waren unschön … aber mit einem Messer im Rücken geht der Schmittfahrer noch lange nicht heim!

Bei den Messerschmitts war ausser dem KR 175 die ganze Palette vertreten … von den klassischen KR200 über den seltenen KR201 Roadster bis hin zum ultrararen TG 500 Tiger von Bernhard Täschler. Letztgenannter ist im Übrigen schon fleissig am Organisieren des Internationalen Mictorcar Treffens in Wohlen, das vermutlich vom 1.-3. Mai 2026 stattfinden wird. Selbstredend, dass wir alle teilnehmen werden!

Aber auch BMW 600 und 700, Isetta 300 sowie alle Heinkel Modelle waren zahlreich vertreten .. inklusive der Trojaner. Hm, was soll ich da sagen … lieber viele Trojaner am Treffen als einen im Computer! Speziell erwähnenswert ist das Fuldamobil, welches von niemand geringerem als unserem wohl populärsten und erfolreichsten Motorradrennfahrer der Schweiz, Jacques Cornu, pilotiert wurde! Auf die Frage, was ihm an Fuldamobil am besten gefalle, kam postwenden die Antwort: eigentlich alles ausser dem Hinterteil … da gibt es viele, die weit schöner zum Anschauen sind … sagt’s und lässt seinen Blick über die in der Badi flanierenden Strandschönheiten schweifen … Auch Peter’s Isetta 300 mit dem originalen Pelino Kleinstwohnwagen war ein Hingucker und garantiert der unangefochtene Star auf dem Erlacher Campingplatz! Und dann war da noch der Bond Bug ES mit Jashrgang 1970 – die Farbe passt fürwahr zur Bezeichnung: ein giftgrünes Käferchen, bei dem selbst James Bond grün vor Neid geworden wäre!

Am Samstag ging es, nach einem ausführlichen Briefing von Eckart und Franziska, bei strahlendem Sonnenschein zuerst durch die historische Altstatt von Murten und dann weiter durch die herrliche Landschaft entlang dem Neuenburgersee via Avenches nach Estavayer-le-Lac, wo der Club im Rahmen des «Benichon» (Erntedankfest) seine Fahrzeuge präsentieren wollte. Es entstand aber leider ziemlich grosse Verwirrung, weil die Polizei den für uns reservierten „Place st. Claude“ ohne Absprache für die Öffentlichkeit geöffnet hatte, was Eckart und Franziska natürlich nicht wissen konnten. Nachdem sich aber alle Splittergruppen auf dem Ersatzparkplatz zusammengerauft hatten, ging es in zwei Gruppe los zur Besichtigung des Frosch-Museums, wo uns eine sympathische und hochmotivierte Dame empfing und uns die Geschichte des Hauses und dessen einmalige Froschsammlung näher brachte. Die einen schlenderten danach durch die Altstadt und verweilten an den zahlreichen Degustatiosständen, die andern steuerten direkt in die Gartenwirtschaft und stärkten sich für die Weiterfahrt.

Das schlechte Gewissen der Polizei bescherte uns dann zum Schluss ein absolutes Highlight: wir durften alle mit unseren Fahrzeugen in den Innenhof des Schlosses fahren und uns für ein Gruppenfoto aufstellen – notabene vor der Polizeipräfektur!

Für die Rückreise nach Erlach hatten Franziska und Eckart eine schöne Strecke durch romantische kleine Strässchen gewählt, so dass die Ausfahrt gegen Abend ohne nennenswerte Pannen endete .. vom leeren Tank einer rot-weissen BMW Isetta aus dem Aargau mal abgesehen. Am Abend gab es dann in der Brasserie am See ein feines Znacht und unser Präsident Hans-Ueli verdankte die beiden Organisatoren Eckart und Franziska mit einem grossen Blumenstrauss für’s Auge und einem edlen Rebensaft für’s Gemüt.

Am Sonntag um 11 Uhr war, zum grossen Gaudi der Zuschauer, Besammlung vor dem Campingplatz und nach einer kurzen Instruktion ging es bei durchzogenem Wetter los in Richtung Biel. Unser Tagesziel war das Dörfchen Bellelay mit seinem berühmten Kloster und der Produktiosstätte des berühmten «Tête de Moine». Vorher durften wir aber, dank einer von den Organisatoren eingeholten Sondergenehmigung, mitten durch das malerische Städtchen Twann tuckern, was natürlich durch den obligaten Fotostopp gekrönt wurde.

Die Fahrt über Biel nach Tavannes und schliesslich nach Bellelay verlief eigentlich gut – nur verlor eine Gruppe aufgrund der unzähligen Rotlichter den Anschluss und bezwang – Dr. Google sei Dank – den Chasseral, den mit 1’600 müM höchsten «Berg» des Juras. Apropos Rotlicht: Willi wollte auf keinen Fall den Anschluss an die Spitzengruppe verpassen und preschte mit Vollgas bei Dunkelorange über die Kreuzung .. und «FLASH! war er 250 Franken ärmer und die Bieler Polizei entsprechend reicher.

Die andern waren natürlich schon längst im Restaurant in Bellelay angekommen und liessen es sich beim Apéro und einem feinen Aufschnitt-Teller, der mit einer Sonderserie von einzeln nummerierten und handsignierten Cornichons sowie einer limitierten Auflage von Bonsai Käserosetten nett garniert war, gut gehen (vermutlich hatten die Mönche grad’ einen Produktionsengpass…). In Absprache mit dem Vereinspräsidenten übernahm Willi bzw. die Vereinskasse die Kosten für den Zvieri, was von allen sehr geschätzt und verdankt wurde. Um 15 Uhr war dann, wie geplant, die Auflösung des Jahrestreffens 2024 und alle machten sich glücklich und zufrieden auf den Heimweg – nicht ohne sich vorher gebührend zu verabschieden und den beiden Organisatoren Franziska und Eckart nochmals zu danken!

Die einen tuckerten auf Achse in Richtung Heimat .. die andern zurück nach Erlach, wo ihre Trailer parkiert waren. Aber nein, nicht etwa auf dem schnellsten Weg via Biel … neeeein, auch ein paar andere wollten den Chasseral bezwingen … Hans-Ueli Meier mit der Isetta 300, Hans-Ueli Wartenweiler mit dem BMW 600 und Renald Egloff mit Schmittchen Schleicher haben es auch geschafft – aber nur, weil ihre hochmotivierten Co-Pilotinnen ihren Job besser gemacht hatten als Dr. Google…